Rippchen, Ankerkraut und McBrikett
[Enthält Werbung] – Mittlerweile hat sich der Sonntag zum idealen Tag für das Grillen von Rippchen etabliert. Und was gibt es besseres als diese Rippchen direkt einmal mit den neuen Errungenschaften von Ankerkraut und McBrikett zu testen. Auf zur Vorbereitung. Zu Beginn habe ich die Rippchenstränge von ihrer Silberhaut befreit und halbiert. Aus dem Testpaket, dass ich vergangene Woche von Ankerkraut erhalten habe, wurden 2 Rubs zum testen ausgewählt.
Als ersten den Memphis BBQ-Rub „Tennessee Teardown“ und als Kontrast dazu etwas Schärferes, den Bang Boom Bang BBQ-Rub. Um einen direkten Vergleich mit einem Fremd-Rub zu erhalten, wurde noch ein 3. Rub mit ins rennen geschickt, mein eigener „Holla die Waldfee“ BBQ-Rub. Bei der Vorbereitung bleibt alles identisch. Die Rippchen werden großzügig mit den Rubs eingerieben und einmassiert. Anschließend werden sie ordentlich in Frischhaltefolie eingewickelt, beschriftet und über Nacht in den Kühlschrank verfrachtet.
Um den Geschmack nicht zu verfälschen, habe ich für die Glasur zum Schluss lediglich einen milden Ketchup aus getrockneten Tomaten verdünnt und beiseite gestellt.
Am Tag der Zubereitung war es dann soweit. Hier kommt direkt der 2. Testpartner mit ins Spiel. Aus dem Testpaket von McBrikett habe ich mich für die Bambuko Briketts von Kokoko entschieden. Beim Öffnen der Packung fiel auf, dass diese durch die gute Umverpackung größtenteils unbeschadet bei mir eingetroffen sind. Macht allerdings keinen Unterschied, denn für mein Setup im 57er Weber Premium Touch musste ich die Stücke zerteilen, um daraus eine Art Minion-Ring legen zu können.
Ungefähr den halben Rand des Grills mit den Briketts ausgelegt und eine gute Hand voll in den Anzündkamin getan, um diese zum Glühen zu bringen. Von der Zeit des Anheizens konnte ich keinen großen Unterschied zu „herkömlichen“ Briketts wahrnehmen. Was mir allerdings aufgefallen ist, die Bambuko Briketts haben einen ganz dezenten Eigengeruch. Er war nicht unangenehm aber damit hatte ich nicht gerechnet. Nachdem die Briketts am glühen waren, habe ich sie in mein Setup eingelegt und für das gewisse Etwas noch Smokewood Whiskey Chunks auf das erste Viertel der Kohlen aufgelegt.
Aus vergangenen Rippchen-Aktionen kann ich sagen, dass dieses Aroma sehr gut zu scharf gewürztem Fleisch passt.
Nach einer halben Stunde ausgasen der Briketts und Regulierung der Temperatur war es dann endlich so weit: Die Rippchen konnten aufgelegt werden. Bei der Garmethode habe ich mich für die verkürzte 3-2-1 Methode entschieden. Nicht ganz FOTB, also noch etwas biss, aber dennoch zart und lecker.
Aus 3-2-1 wurde somit 2,5 – 1,5 – 1. Bei konstanten 104-108 Grad konnten die Rippchen nun die ersten 2,5 Stunden im Rauch der Whiskeyfass Chunks verweilen. In dem Punkt haben mich die Bambuko Briketts wirklich überzeugt. Sie halten die Hitze sehr konstant.
Kurz vor Ende der Phase 1 habe ich begonnen Alufolie in einer Auflaufform auszulegen. Mit einem guten Schluck Flüssigkeit bestehend aus Wasser, Orangensaft und Weißweinessig wurde die Folie dann begossen. Die Rippchen vom Grill genommen, 3 Pakete verschlossen und wieder ab auf den Grill.
In Phase 2 ist es jedoch wichtig, die Temperatur anzuheben. Die optimale Temperatur in dieser Phase liegt zwischen 140 und 160 Grad. Durch die Hitze lässt sich die Flüssigkeit in den Päckchen höher erhitzen und sorgt so im Inneren der Rippchenpakete für einen Dampf, der die Rippchen schön zart werden lässt.
Also eine halbe Stunde vor Ende der ersten Phase schnell 8 Kokoko Eggs im AZK zum glühen gebracht und mit vor die bereits glühenden Briketts auf den Grill gelegt. Direkt schoss die Temperatur hoch auf 158 Grad, perfekt! Auch hier muss ich sagen, das die Temperatur durchgehend konstant geblieben ist.
Ende der zweiten Phase. Die Rippchenpäckchen runter genommen und geöffnet. Dies ist ein besonderer Moment, denn jetzt steigt einem der Dampf direkt entgegen und man kann schon erahnen, wie lecker die Rippchen später werden! Nun die Rippchen aus den Päckchen befreien und mit einer Glasur bepinseln.
Wie oben beschrieben habe ich etwas Mildes ausgewählt um den Geschmack der Rubs nicht sonderlich zu verfälschen. Damit die Glasur nicht verbrennt, habe ich 5 Briketts vom Grill genommen um wieder auf eine Temperatur von 105 Grad für die dritte Phase zu kommen. Rippchen aufgelegt und nochmals für eine Stunde auf den Grill.
Der Anblick, nachdem die Rippchen nun vom Grill befreit wurden und fertig zum Verzehr sind, ließ mir und den Testessern das Wasser im Mund zusammen laufen. In der Zwischenzeit haben sich noch 2 gute BBQ-Freunde angekündigt, die sich dazu bereit erklärt haben, am Rippchentasting teilzunehmen. Ohne zu wissen welche Rippchen mit welchem Rub gewürzt wurden, wurde nun verkostet.
Meinung zu Memphis BBQ Rub „Tennessee Teardown“ von Ankerkraut:
Ein sehr solides Gewürz. Kreuzkümmel und Koriander sorgten für das gewisse Etwas. Nicht zu würzig. Mild im Geschmack.
Meinung zu Bang Boom Bang, BBQ-Rub von Ankerkraut:
Erinnert sofort an den Geschmack von Rippchen. Die ideale Schärfe für Menschen die selten – gelegentlich scharf essen. Auch hier, nicht zu würzig. Aromen sehr stimmig miteinander. Kein dominierendes Aroma.
Meinung zu Holla die Waldfee, BBQ-Rub von Onkel Kethe:
Sehr fruchtiger Geschmack. Die schärfe kommt erst nach und nach durch. Eher etwas für Menschen die gerne und auch häufiger scharf essen. Im direkten Vergleich zu den anderen beiden Rubs von Ankerkraut etwas würziger.
Meiner Freundin war „Holla die Waldfee“ zu scharf und „Bang Boom Bang“ noch im Rahmen. Dem Alex hätte etwas mehr Würze am „Tennessee Teardown“ gut getan und Dennis und mir haben alle 3 Varianten super geschmeckt. Bei 3 so verschiedenen Rubs ist es auch unmöglich, alle Geschmäcker zu treffen. An dieser Stelle vielen Dank an die Teilnehmer für das Tasting und eure ehrliche Meinung!
Fazit zu den Rubs:
Es war wirklich für fast jeden Geschmack etwas dabei. Von mild mit besonders hervorgehobenen Aromen bis scharf und fruchtig. Ankerkraut trifft die breite Masse sehr gut und punktet nicht durch überladene Würze, eintönigen Geschmack oder zu dominante Aromen, sondern dem Einsatz von genau den richtigen Aromen in präziser Dosierung. Ein gelungener Test der bald mit weiteren Rubs wiederholt wird.
Fazit zu Bambuko, Kokoko und Anzündbrikett von McBrikett:
Da dies nun keine wirklichen Leistungstests waren, kann ich diesbezüglich nur hinsichtlich der Leistung zum Job bewerten. Bei den Bambuko Briketts gab es außer dem dezenten Eigengeruch bisher keine Beanstandung. Im Gegenteil. Nach den 5 Stunden Grillzeit war erst ungefähr die Hälfte der gelegten Briketts verglüht. Sie konnten die Temperatur sehr konstant auf das Setup halten.
Ebenso mit Zugabe der Kokoko Eggs. Auch hier lief die Temperatur konstant über einen längeren Zeitraum. Um allerdings einen direkten Vergleich mit herkömmlichen Briketts zu erhalten, wird diesbezüglich noch ein genauerer Test erforderlich sein.
Der Anzündbrikett von McBrikett war im Schnelltest von der Brenndauer echt super. Auf der Internetseite steht beschrieben, dass man das Anzündbrikett mit der Hand auseinander brechen kann. Mit leichtem Kraftaufwand habe ich es mit einem Messer zerteilen müssen. Dabei zerbröselt leider immer ein Teil der feinen Holzspähne und geht je nach Untergrund schnell verloren. Da hätte ich mir gewünscht, dass man diesen auch in Form von mehreren kleineren Würfeln bekommt.
Marco
25. November 2014 19:27Ein klasse Testbericht. Sehr klar, offen und verständlich. Das ein oder andere werde ich mir aus der schnellen 1-2-3 Aktion mal abgucken